Solothurn | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Solothurn (SO) |
Bezirk: | Solothurn |
BFS-Nr.: | 2601 |
Postleitzahl: | 4500 |
UN/LOCODEW: | CH SOO |
Koordinaten: | 607573 / 228576 |
HöheW: | 435 m ü. M. |
FlächeW: | 6.29 km²W |
Einwohner: | [1] 16'545 (31. Dezember 2014) |
EinwohnerdichteW: | 2630 Einw. pro km² |
Stadtpräsident: | Kurt Fluri (FDP) |
Website: | www.stadt-solothurn.ch |
Solothurn an der Aare | |
Karte | |
Solothurn (im örtlichen schweizerdeutschen Dialekt Soledurn [ˈsɔlədʊːrn] oder [ˈsɔːlədʊːrn][2], französisch Soleure, italienisch Soletta, rätoromanisch Soloturn?/i, lateinisch Salodurum) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Kantons Solothurn. Die Stadt bildet einen Bezirk für sich.
Wegen des früheren Sitzes der französischen Botschaft (16.–18. Jh.) wird Solothurn traditionell «Ambassadorenstadt» genannt, wegen ihres Schutzpatrons und des Namens der Kathedrale auch «Sankt-Ursen-Stadt». Die Altstadt in ihrem heutigen Zustand wurde zum grössten Teil zwischen 1520 und 1790 errichtet und zeigt dementsprechend eine Mischung verschiedener Architektur-Stile, vor allem aber des BarockWs, deshalb gilt Solothurn als «schönste Barockstadt der Schweiz».
Geschichte
Solothurn wurde unter dem Namen Salodurum um ungefähr 20 n.Chr. als vicus (Dorf) im Römischen ReichW gegründet. Noch heute gibt es gut sichtbare Überreste dieser römischen Zeit, beispielsweise auf dem Friedhofplatz oder an der Löwengasse.
Im FrühmittelalterW stand die Region im Schnittpunkt der einwandernden Germanen-Stämme der AlemannenW und BurgunderW, die sich ungefähr im damaligen Sumpfgebiet der Siggern bei Flumenthal separierten. Solothurn geriet in den Einflussbereich der Burgunder. Sie gründeten wahrscheinlich rund ums Jahr 700 das Klösterchen St. Urs und Victor, das spätere Stift, das recht grossen Einfluss auf die frühere Geschichte der Stadt nahm - geistig, als Grundherrin und mit seiner Gerichtsbarkeit.
Im HochmittelalterW erwarb die Stadt mit dem Leberberg ihr erstes Untertanen-Gebiet. Die Expansion dauerte in der Folge bis ins 16. Jahrhundert, teils durch Zukäufe, teils durch Krieg, dann wurden die zerklüfteten Grenzen des heutigen Kantons erreicht. Die Stadt erhielt zudem im Mittelalter ihre ersten Stadtmauern; ein Überrest davon befindet sich heute im Hof des vormaligen Prison-Gefängnisses an der Prisongasse. Auch der untere Teil des heutigen Zytgloggeturms stammt noch aus dieser Zeit, er war damals noch ein simpler Beobachtungs-Turm. 1481, gegen Ende des Mittelalters, trat die Stadt dem Bund der EidgenossenW bei.
Bei der Frage der ReformationW gab es harte Kämpfe in den Stadtmauern, aber schliesslich konnten die Katholiken die damalige Münsterkirche St. Ursen für sich behalten. Das alte Zeughaus wurde, wohl in militärischer Vorahnung des kommenden Geschehens, kurz vor Ausbruch des Dreissigjährigen KriegsW errichtet, der dann allerdings die Schweiz so richtig nur im Kanton Graubünden erfasste.
Das 17. und 18. Jahrhundert standen dann ganz im Zeichen der sich konzentrierenden Macht auf einige wenige adelige Solothurner Geschlechter, des Patriziats. Es vereinigte fast die ganze politische und wirtschaftliche Macht auf sich und baute sich, den französischen "Sonnenkönig" Louis XIV.W nachahmend, in der Umgebung Solothurns kleinere Schlösser, die - wie etwa Schloss Waldegg - auch heute noch existieren. Auch in der Stadt selbst dominiert der BarockW-Stil, nicht zuletzt auch bei den Überresten der damaligen die Stadt umrundenden Schanzenbauten zur militärischen Abwehr.
Der Einmarsch französischer Revolutionstruppen 1798, der von den Solothurner Verbänden nicht gestoppt werden konnte, setzte dann dem Solothurner Patriziat ein vorläufiges Ende. NapoleonW diktierte der Schweiz eine liberale, aber sehr zentralistische Verfassung, die nie auf Mehrheits-Akzeptanz stiess, und löste diese 1803 durch eine föderalistischere ab, welche die Konturen des heutigen Bundestaates vorzeichnete. Nach dem Sturz Napoleons 1815 errangen die Patrizier erneut die Macht, sie errichteten in dieser Zeit auch den heutigen Bischofssitz in der Stadt.
Der Volksaufstand von 1830 setzte dann aber der Aristokratie endgültig ein Ende. Es entstand die erste demokratisch-liberale Verfassung des Kantons, welche allerdings den Bürgern der Stadt Solothurn noch ungleiche Vorrechte gewährte. Doch auch diese wurden durch die sog. Radikalen im Verlauf des 19. Jahrhunderts beseitigt, es entstand sogar die heutige direkte Demokratie (alles allerdings noch ohne Frauen-Beteiligung). Gleichzeitig setzte die Industrialisierung ein, die auch auf städtischem Gebiet die ersten Fabrikbetriebe entstehen liess.
Ein eher unrühmliches Kapitel Solothurns war die Zeit Adolf Hitlers, wo die Stadt der sog. Fünften Kolonne der Nazi-Deutschen hier recht grosse Spielräume gewährte.
Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg stand in der Stadt Solothurn ganz im Zeichen von Wohlstand und Prosperität. Hatte sie 1900 noch 10'000 EinwohnerInnen, so stieg diese Zahl bis ins Jahr 2000 auf 15'500 und heute liegt sie bereits bei 17'000. Dies verbunden mit einer ununterbrochenen Ausdehnung des Siedlungsgebietes.
Siehe auch
Was nicht in der Wikipedia steht
Weblinks
- www.stadt-solothurn.ch, offizielle Website
- Pierre Harb, Hans Braun, Erich Meyer, Erich Weber, Peter Michael Keller: Solothurn (Gemeinde) im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 839 f.
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