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Die ersten drei Bände des HLS in den drei Sprachausgaben

Marco Jorio

Chefredaktor Marco Jorio (2007)

Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) ist eine gedruckte EnzyklopädieW, welche den Stand des Wissens über die Geschichte der Schweiz darstellt.

Das e-HLS (französisch e-DHS, italienisch e-DSS) ist die Online-Version der gedruckten Ausgabe und seit 1998 im Netz.

Ende 2014 umfasste das HLS rund 36'200 Artikel in jeder der drei Hauptsprachen der Schweiz (rund 108'600 Artikel insgesamt).[1] 2010 bis 2012 erschien eine zweibändige rätoromanische Teilausgabe.

Organisation[]

Herausgeberin des HLS ist die Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), die durch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften und der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte 1987 errichtet wurde. Die Finanzierung des gut 106 Millionen Franken teuren Jahrhundertwerkes erfolgte von 1988 bis 2014 durch die Schweizerische Eidgenossenschaft aus Steuergeldern.[1][2]

Die Redaktion umfasste bis zu vierzig Mitarbeitern, insgesamt arbeiteten über 2'500 Autoren am Projekt.[3][1] Hinzu kamen 150 Berater und rund 100 Übersetzer.[4] Chefredaktor war bis Ende 2014 der Historiker Marco Jorio.

Anfang August 2013 startete das Projekt Neues HLS unter der Leitung von Christian Sonderegger (bis Ende 2014 Stellvertreter des Chefredaktors). Für die Übergangsphase 2015–2016 hat der Stiftungsrat des HLS Ende 2014[5] Beat Immenhauser als Delegierter des Stiftungsrats für die Geschäftsführung ernannt (stellvertretender Generalsekretär der SAGW und Stiftungsratsmitglied des HLS), und Christian Sonderegger als Projektleiter Neues HLS mit der operativen Leitung des HLS betraut.

Werk, Sprachversionen[]

Das gedruckte Werk erschien – und die Online-Ausgabe erscheint – in vollem Umfang in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch. Auf Französisch heisst es Dictionnaire historique de la Suisse (DHS), auf Italienisch Dizionario storico della Svizzera (DSS). Die Beiträge der Autoren wurden in die jeweils anderen Sprachen übersetzt.

Gedruckte Ausgabe[]

Vorgänger des HLS war das Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz (HBLS), das Verlagshaus Victor Attinger zwischen 1921 und 1934 herausgegeben hatte.

Nach mehreren erfolglosen Initiativen seit 1958 erarbeitete eine dreiköpfige Arbeitsgruppe der SAGW von 1985 bis 1987 das Konzept eines neuen Historischen Lexikons der Schweiz.[6] Projektleiter war Marco Jorio.

Die Bundesbehörden bewilligten 1987 im Hinblick auf die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1991 die nötigen Kredite.[7] Das Projekt konnte am 1. Januar 1988 in Bern starten. Auf der Grundlage einer bis 1995 abgeschlossenen Stichwortliste brachte das HLS jährlich einen Band heraus.[2] So entstanden bis 2014 dreizehn Bände und rund 36'200 Artikel zu Personen, Familien, Orten und Sachthemen je Sprachausgabe. 2002 erschien der erste Band, im Oktober 2014 der dreizehnte und letzte.[1]

In der vierten Landessprache Rätoromanisch erschienen ab 1999 Ortsartikel als jährliche Vorabpublikationen. In den Jahren 2010 und 2012 erschienen die beiden Bände des Lexicon istoric retic (LIR) der zweibändigen rätoromanischen Teilausgabe in Rumantsch Grischun. Diese Ausgabe zeigt die Entwicklung des rätischen und bündnerischen Raumes auf, also des heutigen dreisprachigen Kantons Graubünden sowie einiger angrenzender Regionen, in ihren historischen und kulturellen Zusammenhängen.

Die gedruckte Ausgabe umfasst insgesamt 41 Bände, je 13 Bände auf Deutsch, Französisch, Italienisch sowie zwei Bände der 2012 erschienenen rätoromanischen Teilausgabe.

Online-Ausgabe[]

Historisches Lexikon der Schweiz
hls-dhs-dss.ch (de/fr/it), e-lir.ch (rm)
RegistrierungW nein
Sprachen deutsch, französisch, italienisch, Vorlage:RohS
Eigentümer Stiftung HLS
Urheber Stiftung HLS
Erschienen ab 1998

Seit 1998 ist eine Online-Version im World Wide WebW abrufbar. Das so genannte e-HLS/e-DHS/e-DSS enthält die volle Stichwortliste sowie die von der Schlussredaktion freigegebenen Artikel, jedoch keine Illustrationen. Seit 2004 ist auch das e-LIR rätoromanisch online. Die biographischen Stichwörter werden seit 2009 in das Biographie-PortalW integriert.

Neues HLS[]

Ziel des neuen HLS ist der Aufbau einer erweiterten multimedialen, mehrsprachigen und ständig aktualisierten Online-Ausgabe (Online-Datenbank). Sie soll sowohl eine breite Öffentlichkeit wie auch die Wissenschafter weltweit ansprechen. Der Start des Neuen HLS ist für Januar 2017 vorgesehen. Auf diesen Zeitpunkt hin wird die Stiftung aufgelöst und das HLS wird zu einem Unternehmen der Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW).

Bibliographie[]

Gedruckte Ausgabe[]

In deutscher Sprache – Historisches Lexikon der Schweiz (HLS)

In französischer Sprache – Dictionnaire historique de la Suisse (DHS)

In italienischer Sprache – Dizionario storico della Svizzera (DSS)

In Rumantsch Grischun – Lexicon istoric retic (LIR)

Online-Ausgabe[]

  • hls-dhs-dss.ch – Historisches Lexikon der Schweiz/Dictionnaire historique de la Suisse/Dizionario storico della Svizzera (eHLS/eDHS/eDSS)
  • e-lir.ch – Lexicon istoric retic (e-LIR), die Rätoromanische Ausgabe

Literatur[]

  • Franz Xaver Bischof: Das Historische Lexikon der Schweiz und die Ostschweiz, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 123. Jg. 2005, S. 209–215 (Digitalisat).
  • Peter Haber: Historisches Lexikon der Schweiz, in: Traverse, 2007, 40, S. 127–133 (PDF, 114 KB).
  • Renato Morosoli: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Arbeitsstelle Kanton Zug, in: Tugium, Jahrbuch des Kantons Zug, 2000, 16, S. 9–16 (PDF, 152 KB; Download nur nach Anmeldung; nach unten blättern, da erste Seite fast leer ist!). [Behandelt insbesondere die Arbeitsweise bei der Artikelerstellung.]

Weblinks[]

Artikel, Berichte:

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Das Historische Lexikon der Schweiz am Ziel!, Medientext HLS, 24. Oktober 2014
  2. 2,0 2,1 Thomas Maissen: Das letzte und das erste seiner Art. Das «Historische Lexikon der Schweiz» liegt mit dem dreizehnten Band abgeschlossen vor. In: Neue Zürcher Zeitung vom 31. Dezember 2014, internationale Ausgabe, S. 42.
  3. Mitarbeiter / Zentralredaktion, HLS/DHS/DSS Web
  4. Liste der Übersetzer
  5. Wichtige Schritte zum Neuen HLS, Martine Brunschwig Graf, Stiftungsratspräsidentin des HLS, HLS 12/2014 (Meldung auf HLS Web)
  6. Das „Historische Lexikon der Schweiz“ : Schlussbericht der Projektierungsphase 1. April 1985-31. März 1987 / von Marco Jorio, hrsg. von der Schweizerischen Akademie der Geisteswissenschaften, Arbeitsgruppe HLS, 1987
  7. Botschaft über die Förderung der wissenschaftlichen Forschung in den Jahren 1988–1991 vom 16. März 1987 PDF
Dieser Artikel basiert bzw. Teile davon basieren auf „Historisches Lexikon der Schweiz“ in der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 06:53, 18. Mär. 2016‎ (Permanentlink) und steht unter der Lizenz cc-by-sa 3.0 unportedW. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



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